Grinsen

Im Sprich Hund Check! nehmen Hundeunternehmer:innen regelmäßig Mythen unter die Lupe! Im heutigen Check geht es ums Grinsen. Christina Karl von der Hundeschule Oddlwuff hat die Sache auf den Punkt gebracht!

Grinsen = Freude?
Falsch: Der Hund grinst nur aus reiner Freude.
Richtig: Der Hund grinst, um zu begrüßen oder zu beschwichtigen.

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Grinsen. Das eine Grinsen wird von Hunden zur Begrüßung vertrauter Bezugspersonen oder Artgenossen genutzt. Hier ist die Haltung des Kopfes wechselnd, die Lefzen können leicht nach hinten gezogen sein, die Zähne werden mehrfach hintereinander entblößt und die Ohren zurückgelegt. Bei der Begrüßung ist es möglich, dass der Hund Blickkontakt hält.

Beim sogenannten „submissive grin“ oder dem Unterwürfigkeits-Grinsen sind die Lefzen lang nach hinten gezogen, die Augen schlitzförmig, die Zähne längerfristig entblößt und der Blick wird abgewendet. Die Ohren sind nach hinten unten gerichtet. Hunde nutzen zur Beschwichtigung weitere Verhaltensweisen, z.B. „licking intensions“, also das Lecken über die Nase oder die Lefzen.

Auch bei Goldschakalen und Wölfen wurde das Unterwürfigkeits-Grinsen beobachtet. Das Grinsen tritt individuell auf und ist nicht auf einzelne Rassen einzugrenzen. Es gibt also verschiedene Gründe für das Grinsen eines Hundes und es sollte der körpersprachliche Ausdruck mit dem Kontext der Situation beobachtet werden, um Rückschlüsse über das Verhalten ziehen zu können.

Autorin: Christina Karl von der Hundeschule Oddlwuff
Weiterführende Links zum Grinsen:
Aktive Demut
Grinsen=Lächeln?