Im Sprich Hund Check! nehmen Hundeunternehmer:innen regelmäßig Mythen unter die Lupe! Im heutigen Check geht es um das Blinzeln. Alice Hagen von den Pottschnauzen hat die Sache auf den Punkt gebracht!
Bestimmt ist dir aufgefallen, dass dein Hund zwischendurch mal blinzelt oder es so scheint, als würde er dir zuzwinkern. Manche denken dann: „Oh der Hund ist aber müde, dem fallen ja gleich die Augen zu!“ oder „Wie süß, der zwinkert mich ja an!“
Hunde blinzeln – ähnlich wie wir Menschen – oft einfach, um ihre Augen feucht zu halten. Das ist eine ganz schnelle, unauffällige Lidbewegung. Ein deutlich erkennbares und langsames Blinzeln kann ein Hinweis auf Entspannung und Müdigkeit sein - muss es aber nicht. Dazu sollte man den Kontext betrachten. Liegt dein Hund daheim entspannt auf einem kuscheligen Platz und kann die Augen kaum noch offenhalten? Dann spricht einiges für Müdigkeit. Stehen sich aber gerade z.B. zwei Hunde gegenüber oder ein Mensch befindet sich vor dem Hund und starrt ihn an und du siehst beim Hund ein Zwinkern? Dann ist dies offensichtlich kein Zeichen für Entspannung, sondern Anspannung. Aus Hundesicht ist ein direktes Anstarren ein eher bedrohliches Verhalten. Aus diesem Grund nutzen Hunde das Blinzeln oftmals als Cut-Off-Verhalten oder Beschwichtigungssignal. Evtl. ist deinem Hund das Gegenüber irgendwie unangenehm und er versucht mitzuteilen, dass er auf keinen Konflikt aus ist und möchte mit dem Blinzeln die Anspannung aus der Situation nehmen.
Blinzelt dein Hund auffällig oft, hat vielleicht sogar Ausfluss am Auge und kratzt sich dazu dort mit der Pfote? Bitte lass einen Tierarzt die Augen kontrollieren, ob eine Entzündung vorliegt oder ein Fremdkörper im Auge ist.
Fazit: Hunde, die blinzeln, sind nicht immer müde. Oft kann es sein, dass sie eine Situation als unangenehm empfinden und mit dem Blinzeln versuchen, eine angespannte Stimmung etwas zu entschärfen.
Autorin: Alice Hagen von den Pottschnauzen
Weiterführende Links zum Thema:
Blickkontakt
Meideverhalten
Eskalationsleiter
Calming Signals